Zwischen Proben und Party: Fias Abenteuer in Nizza
Eine Woche voller Proben, Ausflüge und natürlich Spaß: Deutschlands Kandidatin Fia erlebt beim Junior Eurovision Song Contest (JESC) 2023 in Nizza eine unvergessliche Zeit.
Während in Deutschland zum Teil schon Minusgerade herrschen, scheint in Nizza die Sonne auf die Palmen. Die Côte d'Azur zeigt sich Ende November von ihrer schönsten Seite und begrüßt 16 "Heroes": 16 junge Talente, die beim Junior ESC in Südfrankreich an den Start gehen. Frankreich ist nach 2021 schon das zweite Mal Ausrichter dieses Musikwettbewerbs für Kinder und Jugendliche. Deutschland ist zum dritten Mal dabei. In einem kombinierten Online- und Juryvoting hat sich Fia durchgesetzt. Sie wird hier ein paar ganz besondere Tage verbringen.
Fia trifft andere Acts bei der Eröffnungszeremonie
Fia ist Rummel um ihre Person eigentlich gewohnt. Sie machte bei "The Voice Kids" mit und tanzt regelmäßig im Friedrichsstadtpalast in Berlin. Doch sie sagt: "Junior ESC - das ist nochmal ganz überwältigend!" Die große Bühne, die vielen weltweiten Zuschauer - das ist auch für Fia selbstverständlich neu. Einen Vorgeschmack auf den Glamour der großen Show gab es schon bei der Eröffnungszeremonie im Luxushotel Negresco. Doch bevor Fia mit Tänzerin Veronika endlich über den roten Teppich laufen durfte, hieß es stundenlang erst einmal warten. Fia konnte die Zeit nutzen, um schon einmal alle anderen Kandidaten kennenzulernen. Gemeinsam überbrückten sie die Zeit und sangen reihum alle ihre Songs an. Fia hat einigen sogar ein bisschen Gebärdensprache beigebracht. Ihren Titel "Ohne Worte" performt sie im JESC-Finale in lautbegleitender Gebärde für ihre Schwester Emilia, die gehörlos ist.
Viel zu tun beim ersten Mal in der Halle
Deutschland tritt im JESC-Finale auf der sehr guten Startposition 15 an. Der Probenplan allerdings wurde schon viel früher erstellt - hier ist Fia als drittes dran und so geht es früh morgens schon zur Halle. Im Palais Nikaïa wartet ein straffes Programm auf sie. Nachdem sie sich umgezogen hat, geht es zum In-Ear- und Mikrofon-Check. Hier wird darauf geachtet, dass sie sich während ihrer Performance gut hören kann. Die Probenzeit beträgt - wie beim ESC der Erwachsenen - für jedes Land 40 Minuten. Anschließend geht es für Teile der Delegation in den Viewing Room, wo geguckt wird, ob alle Kamerafahrten und Schnitte so aussehen wie gewünscht. Fia gibt dann noch Interviews für die Social-Media-Kanäle der EBU, die den ESC veranstaltet. Anschließend steht eine Make-up-Beratung auf dem Plan und Fia darf noch einmal zwei Zeilen für den sogenannten Common Song einsingen. Den Titel "Heroes" performen alle 16 Acts gemeinsam in der Finalshow.
Fias erste Probe: Mit dem Kinderzimmer auf der Bühne
Während Fia ihren Auftritt probt, sitzt ihre Mutter in den Zuschauerreihen und wird emotinal. Der Bühnenaufbau erinnert sie an die Kindheit ihrer Töchter. Man sieht eine Box, die das Kinderzimmer von Fias Schwester Emilia darstellen soll. Tänzerin Veronika ist am Anfang in dieser Box, die mit ein paar Kissen und Kuscheltieren ausgestattet ist. Fia singt darüber, wie sie "Ohne Worte" mit ihrer Schwester kommuniziert und sie so aus der Abschottung ihres Zimmers herausholt. Die Bühne ist dunkel mit einzelnem Funkeln im Hintergrund - doch zum ersten Refrain ändern sich die Farben. Alles wird zu einem hellen und bunten Wunderland. Veronika tanzt aus der Box heraus und später im Song wurde sogar noch ein Dancebreak eingebaut, der in der Studio-Version von "Ohne Worte" nicht enthalten ist. Doch Fia wollte unbedingt auch tanzen und so tanzen beide gegen Ende des Auftritts zusammen. Zwar hatte Fia am Anfang technische Probleme und hörte sich doppelt. Doch bei Durchgang zwei und drei lief alles glatt und sie konnte die Bühne glücklich verlassen.
Fia liebt alle anderen Songs des Junior ESC
Auch vor und nach ihrer Probe trifft Fia viele andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der sogenannten Delegation Bubble, dort, wo die Delegationen darauf warten, dass sie dran sind. Sie tauscht Komplimente mit Nordmazedoniens Tamara Grujeska aus und macht Fotos mit Anastasia Dymyd aus der Ukraine. Auch wenn auf den Fernsehern Proben der anderen Acts übertragen werden, schaut sie ganz genau hin. Mittlerweile kann sie alle Songs mitsingen. Von Estlands "Hoiame kokku" hat sie einen Ohrwurm - genauso aber auch von "Cœur" aus Frankreich oder "Kvitka" aus der Ukraine. Insgesamt zehn Länder stehen am ersten Probentag auf der Bühne. Darunter auch die britische Girlband Stand Uniqu3, die sich kurioserweise mit "Cha Cha Cha", dem finnischen ESC-Song von Käärijä, einsingen.
Kinderdisco und Berg-Ausflug
Am gleichen Abend gibt es im Hotel noch eine Party nur für die Kinder. Auch hier hat Fia auf der Tanzfläche mit den anderen richtig viel Spaß. Der DJ spielt nacheinander auch alle Junior-ESC-Songs des Jahres. Bei "Ohne Worte" gehen Fia und Veronika in einen Kreis, den die anderen Teilnehmer gebildet haben, und performen ihre Choreografie - angefeuert von den anderen Acts.
Einen anderen Tag fahren sie zusammen auf den 686 Meter hohen Mont Gros. Auch auf der langen Fahrt dahin wird wieder gesungen. Oben auf dem Berg angekommen können sie Graffitis sprühen, Steine bemalen oder Spezialitäten der Region probieren. Und natürlich müssen vor der atemberaubenden Küste der Côte d'Azur viele Fotos gemacht werden. So ist die Woche mit all den gemeinsamen Aktivitäten mit Sicherheit für alle Teilnehmer des Junior ESC eine unvergesslich schöne. Egal, was am Ende für eine Platzierung herausspringt.