Feinste Elektro-Sounds für Norwegen
Joakim With Steen, alias Jowst, und Sänger Aleksander Walmann werden Norwegen mit der Elektro-Nummer "Grab The Moment" in Kiew vertreten. In diesem Jahr waren beim norwegischen Sender NRK rekordverdächtige 1.035 Songs eingereicht worden. Dennoch verzichtete man - anders als in Island und Schweden - auf umfangreiche Vorrunden und bestückte den nationalen "Melodi Grand Prix" mit einer breiten Genrevielfalt von Hard Rock über Country und Folk bis zu Elektro und Mainstream-Pop, die für jeden Geschmack etwas bereithielt. Um eine gute Platzierung beim internationalen Wettbewerb sicherzustellen, wurden allerdings in diesem Jahr - wie bei den schwedischen Nachbarn - internationale Jurys um ihre Meinung zu den zehn Finalbeiträgen gebeten, bevor im so genannten Goldfinale vier Künstler noch einmal zum Mikrofon greifen durften.
Der Sieg ist das Ziel
Mit internationaler Mitwirkung waren schon 1985 in Göteborg und 1995 in Dublin die späteren ESC-Siegertitel "La det swinge" von den Bobbysocks und "Nocturne" von Secret Garden ausgewählt worden, und die norwegischen Veranstalter hatten im Vorfeld deutlich gemacht, dass sie den internationalen Wettbewerb in möglichst naher Zukunft noch einmal gewinnen wollen. Dass sie ihn ausrichten können, daran ließ die hervorragend inszenierte und unterhaltsame Show nicht den geringsten Zweifel, auch wenn bei vielen Beiträgen deutlich mehr als die international zulässigen sechs Personen die Bühne bevölkerten. Dass Norwegen den ESC tatsächlich gewinnt, dafür könnten Jowst feat. Aleksander Walmann mit dem von Jowst komponierten und Jonas McDonnell getexteten Elektro-Track "Grab The Moment" am Ende durchaus sorgen: So ultra-cool und super-eingängig war Norwegen beim ESC schon seit Jahren nicht.