Stand: 13.05.2012 15:46 Uhr

Irgendwo zwischen Istanbul und Ankara

Der Name Roadtrip ist eindeutig: Wer sich für diese Art des Reisens entscheidet, der sitzt lange im Auto. Und wer seine Abfahrt von der Schnellstraße verpasst, der hockt zwangsläufig noch ein bisschen länger hinterm Steuer. Die gute Nachricht - und die hat uns diesmal Antje geschickt - ist, dass unsere Baku-Fahrer mittlerweile sicher in der Stadt Bolu gelandet sind.

Etwas wehmütig, weil wir unseren türkischen Gastgeber Bahre, seinen Kumpel Manual und einen Gartenzwerg zurücklassen mussten, haben wir Istanbul zum Wochenende wieder verlassen - jedenfalls haben wir es versucht. Wir sind am Freitag viel zu spät losgefahren und blieben erst mal in der Istanbuler Rush-Hour stecken. Geschlagene zwei Stunden später waren wir dann endlich auf der asiatischen Seite des Bosporus und durch mehr oder weniger fließenden Verkehr machten wir uns auf zum nächsten Ziel.

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Das Problem war, dass wir noch gar nicht so genau wussten, wo wir auf dieser Etappe eigentlich hinwollten. Zwar hatten wir in der ursprünglichen Planung Bolu als Station zwischen Istanbul und Ankara vorgesehen, dort hatte sich aber kein Couchsurfer gefunden und auch ein billiges Hostel war nicht zu finden gewesen. Das nahe gelegene Düzce war zwar auch Couchsurfer-freie Zone, schien aber eine größere Palette an Hotels im Angebot zu haben. Wir entschieden uns, die Wahl des Ortes einfach davon abhängig zu machen, wie lange wir an diesem Tag Lust aufs Autofahren haben würden. Um 23.00 Uhr in Düzce war es dann so weit: Wir entschieden uns, beim nächsten Hotel unser Glück zu versuchen. Etwas anderes blieb uns auch gar nicht übrig, da sich unsere Schnellstraße aufgrund von Bauarbeiten in einen nächtlichen Albtraum verwandelt hatte.

Zum Glück entsprach das erste Hotel auch gleich unseren Vorstellungen und so checkten wir ein, machten noch ein wenig das Hotel unsicher, schliefen aber doch recht bald ein - Istanbul steckte uns noch in den Knochen.

Wo geht es bitte zur nächsten Abfahrt?

Am nächsten Tag ging es zeitig weiter, obwohl es sehr angenehm war, eine Nacht alleine in einem richtigen Hotelbett zu schlafen - nach zwei Wochen, in denen wir jeden Tag neue Menschen kennengelernt hatten, wurde uns einfach schnell langweilig. Also ab ins Auto und Düzce erkunden - wieder leichter gesagt als getan. Zwar hielt uns diesmal nicht ein Verkehrschaos wie in Istanbul auf, aber wir verpassten auf der Schnellstraße offenbar die einzige Gelegenheit, nach rechts in den Ortskern abzubiegen. Das nahmen wir dann als Zeichen, dass wir vielleicht doch zu unserem ursprünglichen Plan, Bolu kennenzulernen, zurückkehren sollten. Wir blieben wir auf der Schnellstraße und näherten uns mit 90 Stundenkilometern unserem neuen Ziel.

Straßenfest in Bolu

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In Bolu angekommen, schienen wir zunächst mit dem gleichen Problem wie in Düzce konfrontiert zu sein. Es gab einfach kein Runterkommen von der Schnellstraße. Glücklicherweise entdeckten wir irgendwann eine kleine Querstraße und bogen ab - Hauptsache runter von der Schnellstraße. Und siehe da, Bolu meinte es gut mit uns, denn diese Straße führte genau ins Zentrum- und dort fand an diesem Tag ein buntes Straßenfest fand. Mal wieder als einzige Fremde unter lauter Einheimischen bummelten wir die Stände entlang, an denen Firmen, Schulen und Vereine sich präsentierten und allerlei Dinge verkauften. Und auch wenn die Atatürk-Krawatten vielleicht ein geeignetes Mitbringsel gewesen wären, schlugen wir doch nur wieder beim Essen zu, das einige Frauen in der Mitte des Festes frisch zubereiteten. Leider endete diese Straßenparty wie so viele in Deutschland: im Dauerregen.

Ein bisschen durchgeweicht gingen wir wieder zurück zum Auto und lenkten unseren Audi in Richtung Ankara. Denn auch wenn Düzce und Bolu eine angenehme Erholung von Istanbul waren, meinen Geburtstag feiere ich lieber in der türkischen Hauptstadt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 26.05.2012 | 21:00 Uhr

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