Funkelnde Vision für Baku
Bis zu 25.000 Zuschauern soll sie Platz bieten: die "Baku Crystal Hall" am Hafen der aserbaidschanischen Hauptstadt. Am 26. Januar hatte sich die Reference Group der EBU für die noch im Bau befindliche Halle als Austragungsort des diesjährigen Grand Prix entschieden. Bis zuletzt waren drei Optionen im Rennen gewesen.
Das anspruchsvolle Projekt, die multifunktionale Indoor Arena in nur acht Monaten Planungs- und Bauzeit fertig zu stellen, wird von einem deutschen Unternehmen umgesetzt: Die Alpine Bau Deutschland GmbH hat sich dafür mit den Architekten von Gerkan, Marg und Partner sowie der Nüssli International AG zusammengeschlossen.
Auch der Entwurf für das etwa 206 Meter lange und 168 Meter breite Gebäude stammt von den deutschen Architekten Volkwin Marg und Hubert Nienhoff.
Funkelnder Kristall am Meer
Rund um den Bau wird mit Pomp und Superlativen nicht gespart. Neben seiner Größe und der Schnelligkeit der Umsetzung sorgt vor allem die kristalline Struktur des Gebäudes für Aufsehen. Um die Membranfassade perfekt zu inszenieren, werden 9.500 LED-Leuchten installiert. Zudem wird die Halle an einem touristisch günstigen Ort errichtet - zentrumsnah auf einer Landzunge am Kaspischen Meer. In direkter Nachbarschaft befindet sich auf dem so genannten Flaggenplatz einer der höchsten Flaggenmasten der Welt.
Bei der Entscheidung für die "Baku Crystal Hall" spielt unter anderem die Hoffnung Aserbaidschans eine Rolle, sich längerfristig als Brücke zwischen Asien und Europa darzustellen. Durch den markanten Bau soll auch ein Zeichen in Richtung Olympische Spiele gesendet werden, denn Aserbaidschan bewirbt sich als Austragungort für die Sommerspiele 2020.
Zurzeit sorgen rund 500 Mitarbeiter auf Bakus bekanntester Baustelle dafür, dass der Zeitplan eingehalten wird. Bereits im März 2012 soll das Gebäude fertiggestellt sein - normalerweise braucht es vier bis fünf Jahre, um Gebäude ähnlichen Maßstabs umzusetzen.
Viel diskutierte Baustelle
Im Vorwege hatte es einige Diskussion um die Bauvorhaben in Baku gegeben, die im Zuge der ESC-Vorbereitung stattfinden. Menschenrechtsorganisationen kritisierten Enteignungen und den rechtswidrigen Abriss von Häusern, um Neubauten durchzusetzen.
Von offizieller Seite gab es dazu keine direkten Äußerungen. EBU Event Supervisor Sietse Bakker bestätigte zwar, es habe Abrisse gegeben - jedoch für den bereits geplanten Bau einer Straße und nicht für die Veranstaltungshalle des Eurovision Song Contest.