1 | 18 Nach Salvador Sobrals Sieg mit einer eher zurückhaltenden Inszenierung, gibt sich Gastgeber Portugal auch in diesem Jahr ausgesprochen ruhig, man möchte fast sagen besinnlich.
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Auf der sehr dunkel gehaltenen Bühne singt Claudia Pescoal "O jardim" in Jeans und Top, darüber einen Mantel aus transparentem, weißem Tüll. Die Haare trägt sie so pink wie in der nationalen Vorentscheidung, allerdings deutlich länger und völlig glatt.
3 | 18 Komponistin Isaura im schwarzen Nirvana-Shirt steht in unmittelbarer Nähe, ist aber erst zu sehen, als sie mit der zweiten Stimme einsetzt. Keine Windmaschine, kein Feuerwerk - so schlicht und zerbrechlich-schön wie in der Vorentscheidung.
4 | 18 Ausgesprochen stylish präsentiert sich SuRie aus dem Vereinigten Königreich: Ihr bodenlanges, weißes Hosenkleid ist der absolute Hingucker und unterstreicht die Power der Sängerin mit dem modernen Kurzhaarschnitt.
5 | 18 Gezielt setzt sie Gesten und dynamische Schrittfolgen ein, um ihrer Brexit-geplagten britischen Heimat die tröstliche Botschaft von "Storm" zu übermitteln, denn Stürme währen nicht ewig.
6 | 18 Moden dagegen wiederholen sich, und so muss die 29-Jährige in einem Tunnel aus viereckigen Lichtelementen auftreten, der ihrem Auftritt den Retro-Appeal eines 80er-Jahre-Plattencovers verleiht.
7 | 18 Süß sind sie ja schon, die beiden Turteltäubchen aus Spanien: Amaia und Alfred himmeln sich auf der Eurovisions-Bühne an, als seien sie verliebt wie am ersten Tag.
8 | 18 Dass sie das süße Kribbeln der Hormone bei jedem Auftritt aufs Neue abrufen müssen, nimmt der Performance ein wenig von ihrer Unschuld, nicht aber von ihrer Effizienz.
9 | 18 Die 19-Jährige Amaia trägt ein aufregendes, langes Spitzenkleid, ihr zwei Jahre älterer Gesangs- und Lebenspartner einen blauen Anzug. Das niedliche Pärchen kann auch im Scheinwerferlicht kaum voneinander lassen. Ein Auftritt wie ein Happy End.
10 | 18 Der mit Spannung erwartete Auftritt von Michael Schulte hält eine faustdicke Überraschung bereit: In Jeans und dunklem Pullover beginnt der 28-Jährige seine anrührende Ballade "You Let Me Walk Alone" in fast völliger Dunkelheit.
11 | 18 Als dann der Refrain einsetzt, scheinen plötzlich leuchtende Animationen im Hintergrund auf - darunter auch einige der Fotos, die Fans von sich und ihren Vätern eingesandt haben.
12 | 18 Sie sollen die Botschaft des Textes illustrieren und die Sehnsucht nach dem verstorbenen Vater greifbar machen. Projiziert werden sie auf eine fächerförmige Wand, die im Dunkeln verborgen hinter Michael steht. Im Pressezentrum wird lautstark applaudiert.
13 | 18 Ganz wie in ihrem Videoclip setzen Ermal Meta und Fabrizio Moro aus Italien auf die Kraft der Worte. Die beiden, in schicke Sakkos gekleideten Sänger, stehen nebeneinander auf der in rot gehaltenen Bühne.
14 | 18 Sie singen ihre Botschaft frontal in die Kamera, während einzelne Zeilen ihres Beitrags "Non mi avete fatto niente" als Schrifteinblendungen in verschiedenen Sprachen aufscheinen.
15 | 18 Während der Bridge verlassen sie ihre Position in jeweils entgegengesetzter Richtung, um sich für die letzten Zeilen ihres Titels wieder vor der Bühne zu treffen - in fast brüderlicher Geschlossenheit. Wirkungsvoller hätte man den Beitrag nicht inszenieren können.
16 | 18 Émilie Satt und Partner Jean-Karl Lucas stehen eng nebeneinander in dichtem Bühnennebel, der wie Rauchschwaden in einem Kriegsgebiet an ihnen vorbeiwabert.
17 | 18 Vor der sehr schwarz-weiß gehaltenen Bühne heben sich die beiden in ihren von Jean-Paul Gaultier geschneiderten Kostümen zunächst kaum ab.
Alleine Jean-Karls rote Gitarre, Émilies rote Schuhe sowie ihr roter Lippenstift und Nagellack setzen kräftige Farbakzente.
18 | 18 Für das Finale ihres gesungenen Flüchtlingsdramas "Mercy" baut das Ehepaar auf die Interaktion mit dem Publikum, das wie im Fußballstadion mit ausgestreckten Armen mitgehen soll. Das kann im Finale großen Eindruck hinterlassen.