"Vom Clubkonzert erzähle ich meinen Enkeln"
So ein legendärer Club wie die Große Freiheit 36 in Hamburg kann Respekt einflößen. Viele der zehn Aspiranten auf die Wildcard für den deutschen Vorentscheid stehen zum ersten Mal auf so einer großen Bühne. Eine ist ganz besonders beeindruckt: "Das werde ich noch meinen Enkeln erzählen, dass ich mit meinem eigenen Song hier aufgetreten bin", erzählt die 21-jährige Essenerin Alisson Bonnefoy. Mit ihrer Eigenkomposition "Burning Down" hat sie nur scheinbar den ruhigsten Song des Abends. Er klingt, mit großer Selbstsicherheit vorgetragen, wie der Soundtrack zu einem Abenteuerepos. Und das Clubkonzert ist ein großes Abenteuer für diese Nachwuchskünstler.
Ason: Furchtlose Schwedinnen
Keinerlei Berührungsängste mit der neuen Umgebung zeigen die drei schwedischen Schwestern von Ason. Mit wenigen Takten zeigen sie, wie einprägsam ihr Titel "Hey You" klingt, der sich mit dem Sound der Band problemlos für eine große Arena eignet. Der mitgereiste Vater und die vierte Schwester, die zwar Bandmitglied ist, aber das Mindestalter von 16 Jahren noch nicht erreicht hat und deshalb nicht mit auf die Bühne darf, feuern Ason kräftig aus der ersten Reihe an. Dort üben auch die Tänzerinnen und Tänzer von Aden, die eigentlich um ihren Frontmann wirbeln müssten, aber noch den Platz auf der Bühne neu einteilen müssen.
Nur in einem Song deutsche Zeilen
Nach dem ersten Probedurchlauf wird klar, dass für große Vielfalt am Donnerstag gesorgt ist: Von der Popballade (Lars Pinkwart mit "Tornado", Louisa mit "Boomerang" und Sendi mit "Battlefield") über etwas Folk (Moonjos mit "Haggard Heart") zum groovigen Dancefloor (Sophie mit "Imperfection") und dem marschähnlichen "Jump The Gun" von Ann Sophie ist alles dabei. Nur die Dortmunder von Klangpoet singen übrigens einen Rapsong auf Englisch, Deutsch und Türkisch. Eine gute Mischung für den Kiez auf St. Pauli.