Stand: 17.05.2009 10:33 Uhr

Alex und Oscar: "Wir haben alles gegeben"

Alex Swings Oscar Sings für Deutschland im Finale des ESC 2009 © NDR Foto: Rolf Klatt
Trotz Dita von Teese als "Miss Kiss" landete Deuschland nur auf Platz 20.

Da halfen offenbar auch die Reize einer Dita von Teese nichts:  Deutschland hat es beim Eurovision Song Contest wieder einmal nur auf einen der hinteren Plätze geschafft. Dabei waren die Erwartungen hoch. Mit einem schmissigen Swing-Song und der Hilfe der Burlesque-Tänzerin sollte es ein wahrhaft heißer Titel werden, der Deutschland endlich einmal wieder unter die Top Ten  katapultieren sollte. Statt dessen nur Platz 20 für "Miss Kiss Kiss Bang" von Alex und Oscar.  

"Ich hatte die beste Zeit meines Lebens"

"Wir haben alles gegeben, mehr geht nicht",  sagte Alex nach der Show. Dennoch sei das Ergebnis "sehr ungeil". Seine Erkenntnis nach nur insgesamt 35 Punkten für den deutschen Beitrag: "Wir haben noch immer nicht das Rätsel gelöst, wie man zwölf Punkte bekommt". Immerhin sei das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr ein Schritt nach vorn, so Alex weiter und nimt das ganze mit Humor. Auch Oscar bleibt gelassen. Er habe "Mega-Spaß" und "die beste Zeit seines Lebens" gehabt. Keinerlei Groll auch bei Alex und Oscar gegen den Gewinner des Abends: Der Song "Fairytale" sei Weltklasse, so Alex. "Ein Supertitel. Der Junge ist 23, er hat den Titel selbst geschrieben, er ist der Harry Potter der Popmusik. Vielleicht haben wir den Beginn einer großen Karriere gesehen."

"Wir haben gerockt"

Alex Swings Oscar Sings für Deutschland im Finale des ESC 2009 © NDR Foto: Rolf Klatt
Immerhin hatte Oscar in Moskau "Mega-Spaß".

Doch auch mit dem eigenen Auftritt ist Alex zufrieden. "Wir haben gerockt", findet Alex trotz der mageren Punkte-Ausbeute.  Und ist sicher, dass die Show von Dita und Oscar in Erinnerung bleiben wird. Das sei einfach "Weltklasse" gewesen. Vor dem Auftritt der Burlesque-Künstlerin hatte die Gerüchteküche hoch gekocht. Die Frage, wie viel Haut Dita zeigen werde, bewegte Klatschspalten und  ESC-Beteiligte gleichermaßen. Nach der ersten gemeinsamen Probe von Alex, Oscar und Dita hatte die EBU als Ausrichter des Wettbewerbs darum gebeten, "ihren Busen mehr zu verhüllen", so der ARD-Koordinator Thomas Schreiber. "Hüllen die fallen, füllen die Hallen", hatte Alex dazu noch kurz vor dem Finale angemerkt. Am Ende zeigte Dita zwar sehr viel Dekolletee. Was auf EBU-Wunsch verhüllt bleiben sollte, blieb aber verhüllt.

Ditas Auftritt "ein bisschen viel Plastik"?

Ganz vorne mit dabei: Guildo Horn  Foto: Lars Kaufmann / NDR
Guildo Horn über das deutsche Abschneiden: "Wir sind ja leidensfähig".

Enttäuschung über das deutsche Abschneiden auch bei Guildo Horn, der in der deutschen Jury saß. "Es tut uns allen leid. Aber wir sind ja auch leidensfähig", sagte der Grand Prix Veteran. "Sie haben sich gut Mühe gegeben, es war kein schiefer Ton dabei". so Guildo weiter. Allerdings ist er nicht überzeugt davon, dass der Gastauftritt Dita von Teeses als leibhaftige "Miss Kiss Kiss Bang" das richtige Mittel war, um auf Punktefang zu gehen. "Vielleicht war die Dita von Teese ein bisschen sehr viel Plastik", so Guildo Horn. Der norwegische Auftritt sei deutlich authentischer gewesen als der deutsche.

Tröstende Worte von Ex-Modern-Talking-Sänger Thomas Anders, der die ARD-Grand-Prix-Party auf der Hamburger Reeperbahn moderierte. Der Auftritt sei toll gewesen. Wenn sich Deutschland so weiterentwickle, könne man 2013 und 2014 den ersten Platz erreichen.

Thomas Schreiber: "Wir müssen radikal neue Wege gehen".

Der NDR Programmdirektor Fernsehen, Frank Beckmann, sagte nach dem Finale, Alex Christensen und Oscar Loya hätten sich durch ihr "herzliches und professionelles Auftreten große Sympathien erworben. Leider konnte sich ihr Song wider Erwarten nicht durchsetzen". Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung, bezeichnete das Ergebnis als Enttäuschung. "Für uns heißt das: Wir müssen beim Eurovision Song Contest radikal neue Wege gehen. Wie die aussehen, werden wir sehr bald präsentieren", kündigte er an.

Das Finale stieß in Deutschland auf ein größeres Zuschauerinteresse als im Vorjahr. 7,36 Millionen Musikfans verfolgten die mehr als dreistündige Live-Sendung im Ersten, wie die ARD mitteilte. Das waren rund eine Million Menschen mehr als im vergangenen Jahr, als die No Angels in Belgrad den 23. Platz belegt hatten.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 16.05.2009 | 21:00 Uhr

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