Stand: 03.05.2012 17:22 Uhr

250 Kilometer bis Budapest

Antje und Felix haben auf ihrem "Roadtrip nach Baku" die Grenze nach Ungarn überschritten. Das von Antje verfasste Lebenszeichen wurde per elektronischer Post aus einem Fastfood-Restaurant nach Deutschland verschickt. Da wundert es nicht, dass sie ohne das Wort Gulasch auskommt - die lokale Küche scheint das Duo in Ungarn nicht kennenlernen zu wollen.

Schlappe 250 Kilometer - das ist die Strecke, die wir auf unserer letzten Tour von Wien nach Budapest überwinden mussten. Ein Katzensprung, jedoch hatten wir für die ungarische Hauptstadt leider keinen Couchsurfer gefunden. Deshalb blieben die Gartenzwerge für nette Gastgeber im Kofferraum, als wir uns im "Black Sheep Hostel" einquartierten.

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Die Herberge war aber für unsere Fahrt genau das Richtige. Das "Schwarze Schaf" hat die Atmosphäre einer großen internationalen WG mit Wohnzimmer, Küche und Esstisch. Und so kamen wir dann noch am gleichen Abend mit einem sehr freundlichen Österreicher namens Lukas ins Gespräch, der schon seit vier Tagen in Budapest Urlaub machte.Es stellte sich heraus, dass er sich durch große Entdeckerfreude auszeichnete und dementsprechend schon viele Ecken in Budapest gesehen hatte. Beim Plaudern fragten wir ihn, ob wir ihn am nächsten Tag zum Parlament begleiten dürften, schließlich wollten auch wir uns das wichtigste Wahrzeichen von Budapest ansehen. Er war damit einverstanden und so trafen wir uns am nächsten Morgen um 8.00 Uhr - doch noch recht müde und unausgeschlafen nach einer Nacht mit sechs anderen Personen im Zimmer.

Das Parlament ist Pflicht

Mit der U-Bahn ging es dann zum Parlament, wo uns ein Wächter allerdings mitteilte, dass es geschlossen und für Besucher nicht zugänglich sei. Das war sehr schade, denn sowohl für uns als auch für Lukas blieb nicht die Möglichkeit, am folgenden Tag wiederzukommen. Der Anblick von außen war allerdings auch keine schlechte Alternative. Doch was dann? Unser Ziel ist es ja eigentlich, Lieblingsplätze der Einheimischen zu erkunden, aber da der nette Lukas für seinen letzten Tag in der Stadt keine festen Pläne gemacht hatte, nahm er uns einfach an die Hand und zeigte uns ein paar von seinen Budapester Highlights.

Persönlicher Fremdenfüher

Und so spazierten wir mit unserem persönlichen Fremdenführer auf die andere Seite der Donau hinauf zur Fischerbastei mit ihrem Ausblick auf die Stadt. Matthiaskirche und Burg wurden nur kurz angesteuert, denn unser wichtigstes Ziel sollte an diesem Tag der Gellertberg sein – mit Freiheitsstatue und wunderschöner Parkanlage, durch die man hinauf auf den Berg wandern kann. Durch den Aufstieg waren wir zwar schon völlig aus der Puste, aber die Aussicht raubte uns dann noch den allerletzten Atem.

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Antje erklärt Videobloggerin Sandra Hofmann ihre Strategie fürs Kofferpacken.
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Videobloggerin Sandra Hofmann hat unsere Helden Antje und Felix zu Hause besucht. Sie schaute den beiden beim Packen über die Schulter und nahm kurz vor dem Start des Roadtrips ihren Puls. 4 Min

Bezaubernd schön konnte man inmitten von Fliederbüschen und Bäumen auf die gesamte Stadt schauen - inklusive der Burg der Habsburger und dem Parlament, das damals gebaut wurde, um der königlichen Herberge optisch Konkurrenz zu machen. Auf dem Rückweg zum Hostel führte uns Lukas noch zur Markthalle, in der allerlei Händler frische Lebensmittel anbieten und die auch heute noch für viele Budapester ein wichtiges Einkaufsziel ist. Zum Abschluss bestaunten wir noch die jüdische Synagoge, die die größte Europas ist und kehrten in unser Hostel zurück.

Weiter nach Szegedin

Während wir uns im Wohnzimmer etwas ausruhten, kamen wir mit zwei Londonern ins Gespräch über den ESC. Zwar liebte die junge Londonerin den Contest, allerdings hatte sie keine großen Hoffnungen, dass der englische Beitrag von Engelbert Humperdinck gewinnen würde. Lukas hielt den Sieg der Österreicher ebenfalls für nicht sehr wahrscheinlich, kam aber zu dieser Meinung ohne den Song "Woki mit deim Popo" von den Trackshittaz wirklich zu kennen. Das tat unserer neuen Bekanntschaft natürlich keinen Abbruch und so machten wir uns am Abend gemeinsam auf den Weg in den "For Sale Pub" - eine Kneipe, die uns von Julia Felber über eurovision.de wegen ihrer urigen Atmosphäre wärmstens empfohlen wurde.

"For Sale Pub" in Budapest.
Felix, Lukas und Antje posieren für ein Gruppenbild im "For Sale Pub" in Budapest.

Unsere Erwartungen wurden übertroffen und nachdem wir uns an den Gratis-Erdnüssen, die körbeweise auf den Tischen stehen, bedient hatten, trugen wir natürlich auch zu der Zettelsammlung bei, die sich von den Wänden über die Decke erstreckte und viele Grüße von Gästen aus aller Welt beinhaltet. Wir haben uns dafür entschieden, einen Entwurf für eine männliche Freiheitsstatue zu stiften, damit es ein Gegengewicht zu den beiden Frauen in New York und Budapest gibt. Nach einem langen Tag und einem Spaziergang durchs nächtliche Budapest trennten sich leider unsere Wege von Lukas. Er fährt nach Krakau zurück und auch für uns geht es weiter: nach Szegedin an der Grenze zu Serbien!

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 26.05.2012 | 21:00 Uhr

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