Peggy March beim Smago Award 2019 in Berlin. © Photopress Mu Foto: Ralf Mueller

Peggy March feiert 75. Geburtstag

Stand: 08.03.2023 00:01 Uhr

Peggy March hat zweimal an deutschen Vorentscheidungen teilgenommen, schaffte es aber nie zum Eurovision Song Contest. Ein großer Star war sie trotzdem. Nun feiert sie ihren 75. Geburtstag.

von Jan Feddersen

Es ist ja nicht wahr, dass an Vorentscheidungen in Deutschland nie oder nur selten echte etablierte Stars teilgenommen haben. 1969 versammelten sich zur Vorentscheidung drei Künstler, die allesamt höchst prominent waren - und nicht erst wurden. Sie hatten schon viele Hits: Siw Malmkvist, die dann auch mit "Primaballerina" gewann und Deutschland in Madrid vertreten durfte, Rex Gildo, der auch zu den Topnummern des deutschen Schlagers zählte - und schließlich Peggy March, die damals wichtigste Sängerin für die deutsche Popindustrie überhaupt.

Ein seltener Weg: Aus den USA nach Deutschland

Schlagersängerin Peggy March belegte mit ihrem Hit "Mit 17 hat man noch Träume" am 12. Juni 1965 den ersten Platz beim Deutschen Schlagerfestival in Baden-Baden und wurde über Nacht zum Star. © dpa - Bildarchiv Foto: Fischer
Peggy March landete 1965 mit "Mit 17 hat man noch Träume" einen Hit.

Die Sängerin, die 1948 unter dem Namen Margaret Annemarie Battavio in Pennsylvania, USA, geboren wurde, hatte in den USA und vielen anderen Ländern 1963 ein Millionendebüt im Popgeschäft. Ihre Version von Petula Clarks "Chariot" mit dem Titel "I Will Follow Him" war der Teenagerhit schlechthin in jenem Jahr - und Little Peggy March über Nacht ein Star. Zwistigkeiten mit ihrem Management brachten sie nach Europa und Asien, aber besonders in Deutschland hatte sie Erfolg. 1965 gewann sie die Deutschen Schlagerfestspiele in Baden-Baden mit dem Lied "Mit 17 hat man noch Träume". In den Jahren darauf war sie eine Hitfabrik, etwa mit "Hundert Jahre und noch mehr", "Romeo und Julia" oder "Canale Grande Number One". Und als sie 1969 gefragt wurde, ob sie am deutschen Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson teilnehmen wollte, besser: als man sie darüber ins Bild setzte, dass das für ihre Karriere nun vorgesehen sei, stimmte sie zu - und kam mit dem schmissigen Titel "Hey" in die Finalrunde.

Kein Glück bei Vorentscheidungen

Schlagersänger Rex Gildo, die Amerikanerin Peggy March (r) und die schwedische Sängerin Siw Malmkvist (Mitte) treten beim deutschen Vorentscheid zum Grand Prix d'Eurovision de la Chanson 1969 an. © dpa - Bildarchiv Foto: Dürrwald
Peggy March (r.) nahm zweimal am Vorentscheid teil - hier 1969 mit Rex Gildo und Siw Malmkvist.

Die Vorentscheidung gewann sie zwar nicht, "Hey" blieb jedoch ein Evergreen der Eurovisionshistorie. 1975, als ihre Karriere bereits ein wenig abgeebbt war, wurde sie von Ralph Siegel gefragt, ob sie mit einem Lied von ihm beim deutschen Vorentscheid teilnehmen möchte. March, selbst in München wohnend, wollte sehr. "Alles geht vorüber" verpasste freilich auch in diesem Jahr den Sieg - der war Joy Fleming mit "Ein Lied kann eine Brücke sein" vorbehalten. Im Blick zurück erweist sich der Titel von Peggy March als weniger tranig als damals gedacht, vielmehr modern und frisch. Er war ganz im Stil der aufkommenden Munich Disco Sound Musik gehalten, wurde in den Charts jedoch kein Hit.

1977 hatte Peggy March einen letzten Hit, das war ihre Version von "Fly Away Pretty Flamingo". Und 1984 steuerte sie zum internationalen Pia-Zadora-Hit "When The Rain Begins To Fall" den Text bei - ihr vielleicht pfiffigster Beitrag zur internationalen Popgeschichte.

Leben im Showbiz

Peggy March kann auf ein aufregendes und bewegtes Leben im Showbiz zurückschauen. Sie spielte auch in Filmen mit, eher in solchen, die nicht das Interesse von Filmkritikern fanden, etwa 1964 "Holiday in St. Tropez" oder zuletzt 1971 "Das haut den stärksten Zwilling um".

Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 24.03.2018 | 19:05 Uhr

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