1996: Eurovision Song Contest in Oslo
Zum ersten Mal nahm Deutschland nicht am Finale des Eurovision Song Contest teil. Da es in diesem Jahr mehr Teilnehmerländer als Finalstartplätze gab, entschieden die Länderjurys, welche Songs nicht antreten dürften. Leon aus Deutschland war überraschend darunter. Das hatte vor allem finanzielle Folgen. Im folgenden Jahr wurde daraufhin festgelegt, dass die vier großen Geldgeber - Deutschland, England, Frankreich und Spanien - nicht mehr herausfliegen können, unabhängig von ihrer Platzierung in einer Vorauswahl.
In Oslo siegte wieder einmal Irland, bereits zum vierten Mal in den vorangegangenen fünf Jahren. Die junge Eimear Quinn sang mit ihrem durchdringenden Sopran eine bedächtige Ballade, begleitet von Flöten, Geigen und dezenter Percussion. Der Titel hieß "The Voice".
Für mehr Furore sorgte auf der Bühne die Australierin Gina G., die mit "Ooh Aah ... Just A Little Bit" für Großbritannien antrat. Die in ein 5.000 Pfund teures Kleid aus Goldmünzen-Imitaten von Paco Rabanne gehüllte Sängerin bot eine moderne Performance, die an Musikvideos à la MTV erinnerte. In den USA wurde ihr Song ein Hit und sogar für einen Grammy nominiert, in Oslo gab es dafür lediglich Platz acht.