1968: Eurovision Song Contest in London
Bei den Veranstaltern der BBC war es ausgemachte Sache: Natürlich würde Cliff Richard mit seinen "Congratulations" die Trophäe erhalten. Doch eine Spanierin durchkreuzte den Plan.
Für die Veranstalter von der BBC stand der Sieger in der Royal Albert Hall in London schon vorher fest. Wer sollte denn dem Lokalmatadoren Cliff Richard - dem damals erfolgreichsten europäischen Popsänger - die Trophäe streitig machen, zumal dessen Beitrag "Congratulations" schon Wochen vor dem Contest hoch in den europäischen Charts stand? In einem blauen Anzug trat der Star vor die kreischenden Fans und bot eine ganz besondere Darbietung.
Sieben Minuten nach ihm trat die spätere Siegerin des Abends auf die Bühne, die Spanierin Massiel mit dem Titel "La la la". Nur wenige Wochen vor dem Contest war sie gefragt worden, ob sie das fertige spanische Lied in London singen wolle, da der eigentlich vorgesehene Interpret Juan Manuel Serra das Stück nur auf Katalanisch vortragen wollte. Das jedoch ließ Diktator Franco nicht zu.
Spanien und Großbritannien gaben sich gegenseitig keine Punkte. Bis zur vorletzten Wertung aus Deutschland lag Cliff Richard drei Punkte vor Massiel. Die deutsche Jury aber gab der Spanierin sechs Punkte und dem Briten nur zwei, Jugoslawien bedachte danach keinen der beiden mit Punkten. Auch wenn "Congratulations" den Contest nicht gewann - in Europa wurde der Song zum Evergreen.
Deutschland wurde in diesem Jahr von Wencke Myre vertreten. Sie belegte mit "Ein Hoch auf die Liebe" den sechsten Platz.