El Sueño de Morfeo: Glücklose Spanier mit keltischem Sound
Das spanische Eurovisionspublikum hat aus seinen Fehlern beim nationalen Vorentscheid gelernt - trotzdem hat der spanische Beitrag auch 2013 in Schweden kein Glück. El Sueño de Morfeo schrammen knapp am letzten Platz vorbei und werden Vorletzte. Zur Vorgeschichte: Vor zwei Jahren noch wählten die spanischen Televoter ein Lied für die damalige Kandidatin Lucía Pérez aus, das sie selbst nicht so recht mochte - und womit sie prompt auf Rang 23 landete. 2013 hatte der Staatssender TVE erneut die Kandidaten intern bestimmt und eine Jury samt Televotern über eines von drei Liedern abstimmen lassen. In den Abendnachrichten, kurz vor der Live-Sendung des spanischen Finales, hatten die drei Mitglieder der Band El Sueño de Morfeo (abgekürzt: ESDM) verkündet, welches ihr Lieblingslied ist.
Eindeutiges Ergebnis
Stunden später sprach sich die Jury, unter der kurioserweise und erstmals in der ESC-Geschichte der aktuelle italienische Teilnehmer Marco Mengoni saß und damit über Konkurrenten aus einem weiteren "Big Five"-Land urteilte, eben für dieses Lied aus. Auch die Televoter des TV-Finales, das historisch schlechte Einschaltquoten aufwies, hielten sich an diese Wahl. Und so sah man erleichterte Gesichter bei den aus der Region Asturien stammenden Musikern David Feito Rodrigo (Jahrgang 1980), Juán Luis Suárez Garrido (Jahrgang 1976) und der Frontfrau Raquel del Rosario Macías (Jahrgang 1982). Viel geholfen hat es ihnen leider dennoch nicht: der vorletzte Platz sorgt für Enttäuschung.
Markenzeichen Pop-Folk-Rock mit keltischen Elementen
Dabei vereint die selbst komponierte Pop-Rock-Ballade "Contigo hasta el final" ("Mit dir bis ans Ende") die Elemente, die die 2005 gegründete und versierte Live-Band zu ihrem heutigen Ruhm und mehr als 400.000 verkauften Tonträgern verholfen hat: Pop-Folk-Rock mit keltischen Elementen wie dem Dudelsack. 2005 hatten sie mit der Single "Nunca volverá" einen ersten großen Erfolg in Spanien, das 2007 erschienene Album "Nos vemos en el camino" erreichte Platin-Status. Es folgten weitere Alben: 2009 ("Cosas que nos hacen sentir bien") und 2012 ("Buscamos sonrisas").
Für das offizielle Video wurde die wild-romantische Landschaft Asturiens und Raquels Reitkünste an der Steilküste ins rechte Licht gerückt. Eine grüne Küste, die ein anderes Spanien zeigt, als das weitaus bekanntere Andalusien oder Raquels Heimat, die Kanaren.
Von Formel 1 zum ESC
In Spanien ist Frontfrau Raquel del Rosario auch als Exfrau von Fernando Alonso bekannt. Seit 2006 war sie mit dem Formel-1-Star verheiratet, allerdings hatte sich der Rennfahrer nie öffentlich zur Bindung geäußert und so gab das Paar 2011 überraschend seine Trennung bekannt. Auch im Kontext des Eurovision Song Contest ist Raquel del Rosario schon aufgefallen: Gemeinsam mit Luca Barbarossa - dem italienischen ESC-Vertreter von 1988 - trat sie vor zwei Jahren beim Sanremo Festival an. Vielleicht werden wir sie trotz des unglücklichen Ergebnisses in Malmö also nochmal in anderer Konstellation im Umfeld des Eurovision Song Contest erleben dürfen.