Aserbaidschan: Sabina Babayeva
Lang ist die ESC-Geschichte des Gastgeberlands 2012 nicht, dafür umso erfolgreicher: Fünf Top-Ten-Platzierungen bei fünf Teilnahmen, das ist eine stolze Leistung. Sabina Babayeva ist in ihrer Geburtsstadt Baku also in große Fußstapfen getreten, hat diese Aufgabe mit ihrem vierten Platz aber sehr gut gemeistert.
Aserbaidschan ist bislang drei Mal mit Duetten erfolgreich gewesen: AySel & Arash landeten 2009 auf Platz drei, Elnur & Samir 2008 auf Platz acht und 2011 holten Ell / Nikki mit "Running Scared" den ESC in die Heimat. Nur 2010 stand zuvor schon einmal eine Solo-Künstlerin für Aserbaidschan auf der Bühne. Safura schaffte es mit der Ballade "Drip Drop" in Oslo auf den fünften Platz.
Abschlüsse in Gesang und Jura
Zwischen Safura und der Kandidatin für 2012 gibt es Parallelen: Wie Safuras Mutter ist auch die Mutter von Sabina Babayeva Pianistin. Und beide Sängerinnen haben die Musik schon als Kinder für sich entdeckt.
Sabina verließ sich nicht komplett auf eine Karriere als Sängerin. Neben einem Abschluss am Asaf Zeynally College of Music hat sie einen Universitätsabschluss in Jura. Ihr tägliches Brot verdient sie aber mit der Musik. Sie hat bereits zahlreiche Gesangswettbewerbe gewonnen, in Musicals mitgespielt und auch im ESC-Geschäft ist sie nicht neu. Schon 2011 bewarb sie sich um den Platz als aserbaidschanische Kandidatin.
Vier Schweden für Sabina
Die Voraussetzungen für das Finale in Baku waren gut. Für ihre Ballade "When The Music Dies" wurden dieselben vier Songschreiber eingekauft, die 2011 für Ell / Nikki den Siegertitel erdachten: Die Schweden Stefan Örn und Sandra Bjurmanan, die 2005 auch für Safura getextet hatten, sowie Johan Kronlund und Anders Bagge. Letzterer kann mit Produktionen für Popgrößen wie Madonna, J. Lo und Céline Dion aufwarten.
Dass sie mit den großen Popballaden umgehen kann, hatte die 32-jährige Sabina Babayeva bereits im aserbaidschanischen Vorentscheid bewiesen, als sie "The Greatest Love Of All" von Whitney Houston präsentierte. Somit war ihr ESC-Song für sie geradezu ideal: eine getragene, traurige Ballade, bei der sie ihre kraftvolle Stimme überzeugend einsetzen konnte. Und so stellte der Songtitel "When The Music Dies" - zu Deutsch "Wenn die Musik stirbt" auch kein böses Omen für Sabina Babayevas Auftritt dar.