Paula Seling & Ovi © eurovision.tv
Paula Seling & Ovi
"Miracle", 2014 in Kopenhagen (Finale) (12. Platz, 72 Punkte)
"Playing With Fire", 2010 in Oslo (Finale) (3. Platz, 162 Punkte)
Stand: 08.05.2014 21:58 Uhr

Wunder von Kopenhagen?

In Oslo holten Paula Seling & Ovi den dritten Platz - der bislang beste Rang für Rumänien. In Kopenhagen trat das Duo erneut an - und erreichte mit "Miracle" Rang zwölf.

Hoch, höher am höchsten - mit einem 18 Sekunden lang gehaltenen Ton, den Paula Seling über mehrere Oktaven in schwindelnde Höhe schraubt, macht die Sängerin den Auftritt beim rumänischen Vorentscheid perfekt. Partner Ovi klimpert dazu im Stehen lässig auf einem durchsichtigen Klavier - eine Reminiszenz an ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest in Oslo 2010.

Damals schmachtet sich das Duo an einem gläsernen Doppelflügel sitzend an und holt mit "Playing With Fire" den dritten Platz. Es ist also noch ein bisschen Luft nach oben. Mit "Miracle" wollte das Duo jetzt das Wunder wahr werden lassen und Rumänien zu seinem 20. ESC-Jubiläum den ersten Sieg bescheren. Doch das misslang. Trotz beeindruckender Performance mit einem riesigen Kreisrunden Klavier reichte es für Rang zwölf.

VIDEO: Rumänien/Ovi & Paula Seling: "Miracle" (3 Min)

Die Eurodance-Nummer "Miracle" punktete beim nationalen Vorentscheid mit stimmlicher Qualität, aber auch mit einer mysteriösen Illusions-Show. Moderne Hologramm-Technik läßt Klone der Interpreten, die mit Feuerbällen jonglieren, auftauchen und wieder verschwinden. Trotz dieser Zauberei landet das Duo beim Publikum mit großem Abstand hinter Mirela Vaida nur auf Platz zwei. Doch die Jurywertung hievte das Duo dann doch noch auf den obersten Rang.

Paula Seling ist in Rumänien ein Star

Auch wenn die Televoter sich zunächst einen anderen Künstler für Kopenhagen gewünscht haben, haben die Rumänen ihre Kandidaten bestmöglich unterstützt, denn die Grand-Prix-Begeisterung in dem Balkanstaat ist ungebrochen. Paula Seling ist zudem eine der bekanntesten Musikerinnen des Landes. 2002 gewinnt die 1978 geborene Rumänin das renommierte Festival Cerbul de Aur (Goldener Hirsch) und wird neun Jahre später zur besten weiblichen Stimme des Landes gekürt. Sie hat Duetts mit dem italienischen Star Al Bano und dem ESC-Gewinner Alexander Rybak gesungen, war Jurorin in der Castingshow "X-Factor" und Support Act von Beyoncé. Bis heute hat sie zwölf Alben herausgebracht.

Ovi wollte für Norwegen singen

Partner Ovi ist in seinem Heimatland nicht ganz so bekannt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der 1974 als Ovidiu Cernauteanu geborene Rumäne schon seit fast 20 Jahren in Norwegen lebt. Der Sänger, Komponist und Pianist ist dort verheiratet und besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Somit kann er auch für das skandinavische Land ins Rennen gehen. Wäre er auch gern - doch seine Anläufe 2006 und 2009 beim norwegischen Vorentscheid unter dem Künstlernamen Ovi Martin scheitern. 2009 versucht er es dann bei einem anderen bedeutenden Festival - dem Cerbul de Aur in seinem Geburtsland - und das zahlt sich aus. Zwar muss er sich mit Bronze begnügen, lernt bei dem Wettstreit aber Paula Seling kennen, die in der Jury sitzt. Zwischen den beiden funkt es künstlerisch und ein Jahr später stehen sie zusammen beim ESC in Oslo auf der Bühne. In Kopenhagen tritt das Duo wieder mit einer Eigenkomposition an. "Es ist wahrscheinlich der beste Song, den ich je geschrieben habe, zusammen mit Philip Halloun", erzählt Ovi nach dem Sieg beim rumänischen Vorentscheid. Ein "Miracle" ist dann allerdings in Kopenhagen nicht geschehen: Das Duo landete nicht auf dem Siegertreppchen, sonder auf Rang zwölf.

Weitere Informationen
Elena (Montage) © fotolia/tvr Foto: TVR

Rumänien: Im Zeichen osmanischer Traditionen

Die römischen Wurzeln des Landes finden sich im Namen wieder. Rumänien hat zwischen mitteleuropäischen, slawischen und orientalischen Kulturen eine große musikalische Vielfalt hervorgebracht. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

2014

Rumänien

2010

Mehrfachteilnehmer