Lettland: Musiqq
Oh Lettland, wo sind deine Erfolge geblieben? Für den Sandwichstaat unter den drei baltischen Ländern hatte es doch so unglaublich gut begonnen beim Eurovision Song Contest. Bei seinem Debüt im Jahr 2000 landete er gleich auf dem dritten Platz. Nur zwei Jahre später konnte Marie N den Wettbewerb sogar gewinnen, 2003 fand er in Riga statt. Danach war die Bilanz noch immer nicht schlecht. Doch 2009 und 2010 konnten die lettischen Acts Aisha und Intars Busulis keine Blumentöpfe gewinnen - sie scheiterten bereits in den Halbfinals.
Neubeginn mit zackigem Europop
Zeit also für einen Neustart - und zwar einen, der in die Beine geht. Das Duo Musiqq ist mit seinen R’n’B-, Soul- und HipHop-Stücken in der Heimat ein echter Hitparadenstürmer, ihr ESC-Beitrag "Angel In Disguise" eine rhythmische, beinahe zackige Europopnummer mit HipHop-Einlage. Komponiert wurde der Titel, der sich beim lettischen Vorentscheid "Eirodziesma 2011" durchsetzte, vom Songschreiber und Produzenten Marats Ogļezņevs.
Marats hatte Musiqq im Jahr 2009 gemeinsam mit dem Leadsänger Emīls Balceris gegründet. Die beiden Jungs lernten sich bei einer TV-Sendung kennen, in der es um einen Musikwettstreit ging. Um was auch sonst - die Musik ist bei beiden schon lange Dreh- und Angelpunkt: Marats spielte und komponierte zehn Jahre lang bei der Band Device, Emīls wirkte landesweit bei vielen Musikprojekten mit. Bei so viel Herzblut fiel die Wahl des Bandnamens natürlich nicht schwer.
Die Erfolge des Duos stellten sich schnell ein: 2009 wurde die erste Single "Klimata Kontrole" vom Debütalbum "This Is Just Music" im Radio gespielt. Die folgenden drei Singles "Abrakadabra", "Birthday" und "10 Out Of 10" wurden nationale Hits und für die wichtigsten lettischen Music Awards nominiert.
Halbfinalhürde nicht überwunden
Musiqq erschienen bei ihrem Auftritt im zweiten Halbfinale wieder im Partnerlook auf der Bühne: schwarzes Hemd mit weißer Weste, ergänzt durch eine rote Fliege. Auch die charakteristische überdimensionierte Brille durfte nicht fehlen. Fürs Finale reichte es trotzdem nicht. Das Duo Musiqq war damit der dritte lettische Teilnehmer in Folge, der im Halbfinale scheiterte.