"So Lucky", 2011 in Düsseldorf (Finale) (12. Platz, 97 Punkte, davon 14 Jurypunkte)
"Boonika Bate Toba", 2005 in Kiew (Finale) (6. Platz, 148 Punkte, davon 14 Jurypunkte)
Zdob și Zdub aus Moldau: Dritter Start, siebter Platz
Zdob și Zdub sind beim Eurovision Song Contest 2022 wieder für Moldau am Start. Nach Platz sechs (2005 in Kiew) und Platz zwölf (2011 in Düsseldorf) belegte die Band gemeinsam mit Fraţii Advahov und dem Song "Trenuleţul" im Finale von Turin Rang sieben.
Ursprünglich sollte am 5. März beim Vorentscheid "O Melodie Pentru Europa" entschieden werden, wer für Moldau nach Turin fährt. Doch kurzfristig wurde dieser Plan aufgrund der Corona-Situation verworfen. In einem öffentlichen Casting in der Hauptstadt Chişinău präsentierten sich Ende Januar 28 Acts. Die Wahl der internationalen Jury fiel auf die Band Zdob și Zdub und die Brüder Advahov.
Trommelschlag als Bandname
Zdob și Zdub spielen seit 1994 zusammen. Seither hat die Band einige Besetzungswechsel erlebt. Die Gründungsmitglieder, Frontmann Roman Iagupov und Bassist Mihai Gincu, sind aber noch immer dabei. Gedanken darüber, was ihr Bandname wohl zu bedeuten hat, braucht man sich nicht zu machen. Kompliziert ist er aber trotzdem. Zdob și Zdub ist eine Onomatopoesie: die lautmalerische Nachahmung eines Trommelschlags.
Mit Hardrock-Folklore-Crossover durch Europa
Musikalisch sind Zdob și Zdub irgendwo zwischen den Red Hot Chili Peppers und Rage Against The Machine zu finden - alles hübsch aufgepeppt mit Hip-Hop, Drum'n'Bass und Punk-Elementen. Als wäre das nicht schon genug, gibt es als Sahnehäubchen noch landestypische Folkloretöne obendrauf. Neben der klassischen Besetzung aus Gesang, Bass, Gitarre und Schlagzeug bringen sie auch Tuba, Posaune, Trompete und Dudelsack auf die Bühne. Und mit dieser bunten Ethno-Rock-Mixtur haben sie schon ganz Europa beschallt. Von Dänemark bis in die Schweiz, von Belgien bis Rumänien, mal in kleinen Clubs, mal auf großen Festivals oder als Vorband namhafter Kollegen wie den Peppers, Biohazard, Korn oder den Fun Lovin' Criminals. In Deutschland veröffentlichten sie einige ihrer Songs auf dem Sampler "Russendisko", der mittlerweile Kultstatus hat.
ESC-Debüt mit Oma
Dass sie für Stimmung beim Grand Prix sorgen können, haben Zdob și Zdub bereits 2005 bewiesen. Damals gab Moldau in Kiew sein ESC-Debüt. Zdob și Zdub traten mit dem Song "Boonika Bate Doba" auf. Mit Platz sechs neben "Hey, Mamma!" von SunStroke Project (Platz drei 2017 in Kiew) die bislang beste ESC-Platzierung für das kleine Land. Die Übersetzung des Titels lautet: "Oma schlägt die Trommel". Und genau das hat sie auch gemacht. An der Seite von Sänger Iagupov - mit nacktem, bemaltem Oberkörper und einem zum Ledenschurz umfunktionierten Teppich - trommelte sich eine moldauische Großmutter in die Herzen des Millionen-Publikums. Ein gelungener Spagat zwischen Alt und Jung, Rock und Folklore, Exzentrik und Tradition.
"So Lucky" in Düsseldorf
Mit "So Lucky" sind Zdob și Zdub 2011 in Düsseldorf an den Start gegangen. Im zweiten Halbfinale überzeugten sie die Zuschauer mit einer mitreißenden Show und wurden ins Finale gewählt. Dort startete die Band am 14. Mai direkt vor Lena auf Startplatz 15. Am Ende hieß es dann: Platz 12 für die schrägen Vögel aus Moldau. Beim Finale in Turin feierten die Vertreter Moldaus mit Rang sieben einen Top-10-Platz.