Mihai Traistariu startet für Rumänien in Athen
Für Mihai Traistariu ging beim rumänischen Vorentscheid am 26. Februar 2006 ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: Der Bernhard Brink Rumäniens bezwang seinen Fluch und gewann nach mehreren erfolglosen Anläufen endlich die Qualifikation seines Heimatlandes. Die Bewertung der Kandidaten setzte sich je zur Hälfte aus den Stimmen der Fernsehzuschauer und dem Votum einer Jury zusammen. Mihai Traistarius Titel "Tornero" lag in der Zuschauergunst zwar nur auf dem zweiten Rang, die Höchstwertung der Experten bedeutete aber am Ende den ersten Platz. Der 26-Jährige konnte mit seinem Titel dank des dritten Rangs von Luminita Anghel im Jahr zuvor direkt im Finale in Athen antreten.
Aufstand der Konkurrenz
Die Schlagzeilen musste sich Mihai Traistariu während der Qualifikation mit der Gruppe Indiggo teilen. Die 20-jährigen Zwillinge Gabriela und Michaela hatten sich die Dienste von Dieter Bohlen gesichert und waren siegessicher mit dessen Komposition "Be My Boyfriend" angetreten. Das Duo fand aber vor den Augen der Jury keine Gnade und fiel mit null Zählern komplett durch. Da die Fernsehzuschauer etwas gnädiger waren, landeten Gabriela und Michaela am Ende mit sechs Punkten beim Televoting noch auf Rang sieben von zwölf. Für die Mutter der beiden Sängerinnen ein völlig inakzeptables Ergebnis: Sie drohte dem rumänischen Fernsehsender TVR mit einer Schadensersatzklage von 100.000 Euro, weil die Fans von Indiggo angeblich wegen gestörter Telefonleitungen nicht abstimmen konnten. TVR ließ sich nicht beeindrucken, wies die Vorwürfe zurück und bestätigte Mihai Traistariu als verdienten Sieger.
Es war wohl die richtige Entscheidung für Rumänien: Mihai Traistariu holte sich im Finale mit seinem Discopop-Titel den vierten Platz. Das war zwar einen Rang schlechter als bei Vorgängerin Luminita Anghel, aber immerhin noch die bis dato zweitbeste Platzierung in der ESC-Geschichte Rumäniens.