Rumänien: Mandinga
Kubanisches Flair beim Eurovision Song Contest: Die Formation Mandinga holte für Rumänien im Finale den zwölften Platz. In ihrem Song "Zaleilah" steckt nicht nur jede Menge Balkan, sondern auch eine gehörige Portion Kuba. Und diese Mischung kommt bei den Massen an. Das mussten Mandingas 14 Konkurrenten beim rumänischen Vorentscheid schmerzlich erfahren. Zwar gewann bei der Selectia Nationala am 10. März die Gruppe Electric Fence das Votum der Jury, aber in der Endabrechnung gaben die Stimmen der Fernsehzuschauer den Ausschlag und hier hatten Mandinga klar die Nase vorn.
Pause für die Posaune
Der Erfolg kam für die Band aber nicht von heute auf morgen. Gegründet wurde Mandinga in Kollaboration von rumänischen und kubanischen Musikern bereits 2002 und mit bislang vier veröffentlichten Alben - "De Corazon" (2003), "My Sun" (2005), "Gozalo!" (2006) und "Donde" (2008) - haben sie sich insbesondere in Rumänien eine treue Fangemeinde erspielt. Ihre Auftritte führten Mandinga auch nach Bulgarien, Deutschland, Italien, Polen und - wie es sich für eine Band gehört, die ihre Wurzeln pflegt - nach Kuba.
In der aktuellen Besetzung hat die Gruppe sieben Mitglieder: Sängerin Elena wird von Alex an der Trompete, Chupi am Schlagzeug, El Niño an den Congas, Omar am Piano, Zach am Saxophon und Tony an der Posaune unterstützt. Da das Reglement des Contest nur sechs Musiker auf der Bühne erlaubt, verzichteten Mandinga in Baku auf ihren Posaunisten.
Komponist Costi
Costi Ioniţă, der 34-jährige rumänische Komponist von "Zaleilah", ist ein Schwergewicht in der rumänischen Musikszene, seit er zur Jahrtausendwende dem Genre Manele zum kommerziellen Durchbruch verhalf. Manele mischt traditionelle Folklore-Elemente mit modernem Pop, Rap oder sogar House. Im Fall von "Zaleilah" kann dieser Liste der typische Latinosound von Mandinga hinzugefügt werden.
Die andere Elena
Der Songtext von "Zaleilah" stammt von Frontfrau Elena Ionescu und Pianist Omar Secada Dihigo. Beide gehören erst seit 2006 beziehungsweise 2008 zur Band und haben deshalb den ersten Anlauf von Mandinga beim rumänischen Vorentscheid im Jahr 2005 verpasst. Damals stand mit Elena Gheorghe noch eine andere Elena am Mikrofon. "Soarele meu" - zu Deutsch "Meine Sonne" - landete beim Sieg von Luminita Anghel & Sistem auf dem vierten Platz. Frau Gheorghe dürfte eingefleischten ESC-Fans keine Unbekannte sein. Sie startete nach dem Ausstieg bei Mandinga eine erfolgreiche Solo-Karriere und schaltete beim rumänischen Vorentscheid 2009 unter anderem den bereits erwähnten Costi Ioniţă aus, der mit dem Song "Can You Forgive" angetreten war. Im Finale von Moskau sang sie sich mit "The Balkan Girls" auf den 19. Rang. Mit "Zaleilah" haben Mandinga die Platzierung ihrer ehemaligen Sängerin locker übertroffen.