Das Gezeichnete Ich: Bohemien aus Berlin
Er ist der Intellektuelle beim ESC-Vorentscheid 2014. Ein Romantiker, ein Philosoph, ein Feingeist. Seine Vorbilder sind die größten der Großen: Goethe, Bach, Thomas Mann und die Beatles. Der Bandname entspringt einem Gedicht von Gottfried Benn. Der Musiker hinter dem poetischen Namen ist um die dreißig, hat eine französische Mutter und lebt in Berlin. Viel mehr gibt Das Gezeichnete Ich nicht von sich preis: "Die Anonymität bietet Schutz und bewahrt den Schleier des Geheimen".
Auf der Bühne hingegen zeigt sich der Künstler nicht zugeknöpft und lässt tief in sein Herz blicken. Der Sänger, Songschreiber und Multi-Instrumentalist spielt gefühlvolle Balladen und opulente Pophymnen mit Mut zum Pathos. Damit will er "der Entzauberung der Liebe, die heute im schnellen Datenfluss zu ertrinken droht, einen romantischen Zauber entgegen setzen." Die sentimentale Musik steht im Gegensatz zu seinem strengen Auftreten. Der Musiker ist ordentlich gescheitelt, der Anzug sitzt perfekt, die Bühne ist kühl und elegant gestylt. Doch hinter der glatten Oberfläche toben die Gefühle. "Coldplay meets Gustav Mahler", so beschreibt er seine Musik.
Ein Jahr voller Erfolge
2009 eröffnet das Multitalent die Deutschlandshows der Pet Shop Boys und spielt zum ersten Mal vor einem Massenpublikum. Jetzt spitzt auch die Musikszene die Ohren. Alex Silva, der Hitproduzent von Herbert Grönemeyer, bietet an, das erste Album zu produzieren. Das Debüt "Das Gezeichnete Ich" schafft es immerhin bis auf Platz 28 der deutschen Charts. Das Jahr geht erfolgreich weiter und beschert dem Gezeichneten Ich sicher ein paar Sorgenfalten weniger. Die Band geht als Vorgruppe mit Ich + Ich auf Tour und spielt im Vorprogramm der norwegischen Popstars von a-ha. Im Oktober dann ein weiteres musikalisches Highlight: Das Gezeichnete Ich vertritt das Land Brandenburg beim Bundesvision Song Contest und erreicht Platz fünf. Damals gewinnt Unheilig den Musikwettbewerb.
Die Konkurrenten steigen erneut in den Ring
Beim ESC-Vorentscheid in Köln trafen sich die Konkurrenten wieder. Neben Unheilig kämpfte aber noch eine andere alte Bekannte um das Ticket nach Kopenhagen: Oceana. Die Sängerin landete beim Bundesvision Song Contest 2010 auf Platz 13. Das Ticket nach Kopenhagen gewann jedoch keiner der drei. Es ging an die Wildcard-Gewinnerinnen von Elaiza.