Aminata Savadogo auf der ESC-Bühne in Wien. © NDR Foto: Rolf Klatt
Aminata Savadogo
"Love Injected", 2015 in Wien (Finale) (6. Platz, 186 Punkte)
Stand: 24.05.2015 01:10 Uhr

Erfolgreich mit R&B-Mix aus drei Kulturen

Sie hat afrikanische und russische Vorfahren und trat 2015 für Lettland an. Dass Aminata Savadogo von unterschiedlichen Kulturen geprägt ist, spiegelt sich auch in ihrem ESC-Act wider.

Manche kleine Mädchen wollen Tierärztin oder Prinzessin werden - viele von ihnen verwerfen aber den vermeintlichen Traumjob später wieder. Sie merken, dass ihre Erwartungen unrealistisch oder die Chancen, einen Prinzen zu heiraten, gering sind. Aminata weiß schon früh, dass sie singen will - nicht nur unter der Dusche, sondern auf der großen Bühne. An diesem Wunsch ändert sich auch im Laufe ihrer Jugend nichts und die Lettin verfolgt seitdem zielstrebig ihren Traum.

VIDEO: Lettland: Aminata Savadogo - "Love Injected" (3 Min)

Lettin mit russisch-afrikanischen Wurzeln

Aminata Savadogo kommt am 9. Januar 1993 in der lettischen Hauptstadt Riga zur Welt. Sie stammt aus einer sehr internationalen Familie: Ihre Mutter ist Lettin mit russischer Abstammung, ihr Vater kommt aus Burkina Faso. Singen ist ein fester Bestandteil aller drei Kulturen unter deren Einflüssen Aminata groß wird.

Sie singt aber nicht nur gerne, sondern fängt auch schon früh damit an, sich selbst Lieder auszudenken. Im Laufe der Jahre perfektioniert sie das Songschreiben und komponiert heute ihre Musik selbst.

Wen es so sehr auf die Bühne zieht wie Aminata, der lässt natürlich keine Gelegenheit aus, das eigene Können unter Beweis zu stellen - am besten dort, wo es viele Menschen mitbekommen. Mit gerade mal 15 Jahren nimmt Aminata das erste Mal an einer Casting-Show im lettischen Fernsehen teil. Weitere Auftritte in TV-Formaten dieser Art folgen. Nur auf ihre Stimme konzentriert sich die musikalische Lettin allerdings nicht. Sie geht auf eine Musikhochschule und lässt sich zur Flötistin ausbilden.

Ein Song, der in keine Schublade passt

Mit dem Singen wird Aminata immer erfolgreicher. Im Jahr 2014 versucht sie es beim lettischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Mit dem Titel "I Can Breathe" singt sie sich bis ins Finale und wird am Ende Fünfte. Selbstbewusst versucht sie es ein Jahr später erneut - diesmal bei dem neuen Vorentscheids-Format "Supernova 2015". Aminata tritt mit dem Titel "Love Injected" an, den sie selbst geschrieben hat und dem ihre afrikanisch-russisch-lettischen Einflüsse anzuhören sind. Der Song enthält sowohl Electronic- als auch R-'n'-B-Elemente und lässt sich schwer in eine musikalische Schublade stecken.

Mit dem Lied schafft es die 22-Jährige nicht nur in die Finalrunde, sie gewinnt sogar den Vorentscheid. Die Belohnung: Im Mai 2015 tritt Aminata für Lettland beim Song Contest in Wien an und singt auf der Bühne des größten Musikwettbewerbs der Welt. "Ich glaube, dass jeder Sänger davon träumt, einmal auf so einer großen Bühne wie beim Eurovision Song Contest zu stehen", sagt die Lettin. Sie selbst ist der beste Beweis dafür, dass Kindheitsträume tatsächlich in Erfüllung gehen können - wenn man nur stark genug an ihnen festhält. Den Einzug in das Finale des ESC 2015 sichert sie sich mit "Love Injected" und einer eindrucksvollen Performance. Die ESC-Fans und auch die Jury mögen Aminatas besonderen Stil: Sie wählen die Lettin auf einen sehr guten sechsten Platz.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 23.05.2015 | 21:00 Uhr

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