Strengere Regeln für teilnehmende Sender
Fernsehsender, die sich am Eurovision Song Contest beteiligen, müssen in Zukunft sehr viel stärker auf Transparenz achten und eine faire Abstimmung beim ESC gewährleisten. Das hat die European Broadcasting Union, kurz EBU, nun angekündigt. Hintergrund sind Betrugs- und Manipulationsvorwürfe gegen den aserischen Sender Ictimei TV beim Grand Prix 2013. In einem Interview sagte Jon Ola Sand, die EBU habe Gespräche mit dem Sender geführt, Nachforschungen angestellt und Daten ausgewertet, um zu verstehen, was dort im Mai 2013 vorgegangen ist.
Keine erfolgreichen Manipulationsversuche
Die Nachforschungen hätten den Verdacht erhärtet, dass Versuche der Manipulation unternommen wurden, wegen strikter Sicherheitsmaßnahmen jedoch nicht zum Erfolg führten. Die entsprechenden Stimmen waren umgehend für ungültig erklärt worden. Somit gebe es keine Hinweise darauf, dass ein teilnehmender Sender tatsächlich betrogen hat.
Abstimmungsergebnisse und damit auch den Contest stärken
Um die Glaubwürdigkeit der Abstimmungsergebnisse und damit des ESC zu stärken, hat die Reference Group die Regeln verschärft. Sollten vor, während oder nach dem Contest Zweifel an der Richtigkeit von Abstimmungsergebnissen aufkommen, will die Reference Group künftig automatisch Strafen verhängen bis hin zum Ausschluss des entsprechenden Senders für maximal drei Jahre. Genau wie Fußballvereine für das Fehlverhalten ihrer Fans gerade stehen, müssten auch die teilnehmenden Sender Verantwortung übernehmen, sagte Frank Dieter Freiling, Vorsitzender der Gruppe.
Überarbeitung des Regelwerkes
Bereits im September 2013 hatte die EBU das Regelwerk zum Eurovision Song Contest überarbeitet, um Betrugsversuchen vorzubeugen. So müssen etwa alle Jurymitglieder bis zum 1. Mai bei der EBU vorliegen und sämtliche Votings eines jeden Landes nach dem Finale veröffentlicht werden.