Stand: 13.02.2016 10:30 Uhr

Zoë vertritt Österreich mit Pop-Chanson

Die österreichische ESC-Teilnehmerin 2016 ZOË © ORF/Milenko Badzic Foto: Milenko Badzic
Zoë hat es im zweiten Anlauf geschafft, ihr Land beim ESC zu vertreten.

Am Ende des Abends war es eine echte Zitterpartie: Im Stechen zwischen der topmodernen Dubstep-Nummer "I'll Be Around (Bounce)" von Elly V und dem Pop-Chanson "Loin d'ici" (Weit fort von hier) von Zoë entschieden sich die Zuschauer für den ersten französischsprachigen Beitrag in der österreichischen Song-Contest-Geschichte. Schon im Vorjahr war die 19-jährige Zoë Straub, die ihren Beitrag gemeinsam mit Vater Christof geschrieben hat, mit einem französisch-englischen Titel auf Platz 3 der österreichischen Vorentscheidung gelandet. Nun darf sie die rot-weiß-roten Farben in Stockholm vertreten - und das durchaus nicht chancenlos.

Wiedergutmachung für Wien

The Makemakes beim ESC in Wien. © Rolf Klatt / NDR Foto: NDR
Trotz Gastgeberland-Bonus landeten The Makemakes 2015 in Wien mit null Punkten auf dem vorletzten Platz.

Dabei war das österreichische Fernsehen 2016 ganz offensichtlich angetreten, die null Punkte der Makemakes aus dem Vorjahr wieder gut zu machen (die ersten überhaupt für einen ESC-Gastgeber). So setzte man in diesem Jahr ein bisschen weniger auf Nachwuchsförderung und ein bisschen mehr auf Professionalität. Ö3-Musikexperte Eberhard Forcher hatte für das Starterfeld mit Sankil Jones und Zoë denn auch gleich zwei Künstler mit Vorentscheidungsvergangenheit herausgepickt, und selbst unter den 37 Einreichungen der zwischengeschalteten Wildcard-Runde tauchte der eine oder andere bekannte Name auf. Die Titelauswahl offenbarte ebenfalls eine gedämpfte Risikofreude, und so erwies es sich als unterhaltsames Partyspiel, für die einzelnen Beiträge die passenden Stilvorlagen aus den aktuellen Charts zu erraten.

Französisch besiegt Englisch

Die Show selbst zeichnete sich gegenüber den Vorjahren durch eine ausgeprägte "The Voice"-Dramaturgie aus. Ein vierköpfiges Panel aus Julie Frost (Autorin von Lenas Siegerssong 2010 "Satellite"), dem Journalisten Christian Ude (stellvertretend für eine achtköpfige Pressejury), Sängerin und Schauspielerin Madita und unser aller Conchita kommentierte die einzelnen Auftritte und vergab im Anschluss an jeden Auftritt seine Punkte, bevor mit den zusätzlichen Stimmen des Publikums zwei Finalisten gekürt wurden. Am Ende einer durchweg unterhaltsamen und abwechslungsreichen Show und einer außerordentlich spannenden Wertung entschied sich das Publikum im 90-sekündigen Speedvoting für Zoës französischsprachiges Feel-Good-Chanson "Loin d'ici ", das in seiner Eingängigkeit und Europatauglichkeit zu den ganz heißen Favoriten für Stockholm gezählt werden darf.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 14.05.2016 | 21:00 Uhr

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