Pole Łukasz Dyczko gewinnt Eurovision Young Musicians
Open-Air auf dem Roncalliplatz, am Fuße des Kölner Doms, kämpften am vergangenen Samstag elf Kandidatinnen und Kandidaten aus elf Ländern um einen Platz auf dem Siegertreppchen des "Eurovision Young Musicians" (EYM). Nachdem die jungen Nachwuchsmusiker ihre Stücke präsentiert hatten, stand dann fest: Der Gewinner des EYM 2016 ist Łukasz Dyczko aus Polen.
Junger Pole überzeugt mit Saxophonspiel
Bei dem Wettbewerb - einer Art Eurovision Contest mit klassischer Musik - beeindruckte der 18-Jährige am Saxophon mit dem Stück "Rhapsodie pour Saxophone alto" von Claude Debussy sowohl die Jury als auch das Publikum. Die Auszeichnung umfasst nicht allein den Titel "Eurovision Young Musician", sondern auch ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro sowie ein Auftritt mit dem WDR Sinfonieorchester.
Platz zwei des Wettbewerbs, der seit 1982 alle zwei Jahre stattfindet und als einer der bedeutendsten Wettbewerbe für den Nachwuchs der klassischen Musik gilt, belegt der 19-jährige Pianist Robert Bílý aus Tschechien. Auf dem dritten Platz folgt der ebenfalls 19-jährige Kontrabassist Dominik Wagner aus Österreich.
Unmut über fehlende deutsche Moderation
Das Event vor beeindruckender Kulisse verfolgten am Samstagabend mehrere Tausend Menschen. Zudem wurde es in zehn europäische Länder live übertragen. Die Moderatoren Tamina Kallert und Daniel Hope sprachen aufgrund der internationalen Ausrichtung der Veranstaltung überwiegend Englisch. So ist es auch beim Eurovision Song Contest üblich. Anders als beim ESC jedoch, wurde bei der Fernsehübertragung auf eine deutsche Übersetzung verzichtet, was bei einigen Zuschauern auf Unmut stieß.
Jury wünschte sich von deutschem Teilnehmer mehr Feuer
Der gerade 16-jährige Hornist Raul Maria Dignola, der für Deutschland antrat, schaffte es nicht unter die Top-Drei-Platzierungen. Die Jury sprach dem jungen Dortmunder zwar einen tollen Auftritt zu, wünschte sich zugleich jedoch auch ein leidenschaftlicheres Spiel. In diesem Jahr saßen in der Jury hochkarätige Musiker, die teilweise auch schon selbst am EYM teilgenommen haben, wie der österreichisch-litauische Geiger Julian Rachlin. Mit dabei waren auch die norwegische Trompeterin Tine Thing Helseth, der britische Cellist und Dirigent Jonathan Cohen, der deutsche Tubaspieler Andreas Martin Hofmeir sowie die deutsch-japanische Pianistin Alice Sara Ott.