Finalparty auf der Reeperbahn
Endlich war der große Abend da. Zahllose Fans waren auf Eurovision Song Contest Partys und verfolgten live das Geschehen aus Düsseldorf. Die traditionellste aller Partys stieg erneut auf dem Hamburger Spielbudenplatz. Zwar war die offizielle ESC-Veranstaltung aus Sicherheitsgründen durch das limitierte Kontingent von 5.000 Plätzen ausverkauft - aber die Besucher konnten auf die Fischauktionshalle ausweichen. Zudem wurde die Veranstaltung vom Hamburger Kiez live im Fernsehen übertragen sowie im Livestream auf eurovision.de.
Als die geladenen Künstler, darunter der US-Musiker Aloe Blacc, die Söhne Mannheims, die Band Selig, sowie die Bands Juli und Frida Gold den Kiez rockten, richteten sich acht Kameras auf die Acts, die das Vorprogramm bis zur Liveübertragung aus der Düsseldorf Arena bildeten. Matthias Opdenhövel moderierte den Abend - und die Grand Prix Party nach dem großen Finale, in deren Rahmen die deutsche Jurypräsidentin Ina Müller von der Hamburger Bühne aus die Punkte vergeben hat.
Opdenhövel, der gerade eine Woche in Düsseldorf verbracht hat, sagte im Gespräch mit eurovision.de über die Party auf der Reeperbahn: "Wir haben letztes Jahr dermaßen die Hansestadt rocken können. Ich hoffe, dass es dieses Mal genauso wird. Unabhängig vom Ergebnis." Er freute sich über die "astreine Mischung" der Bands bei der Kiezparty, aus Stars wie Aloe Blacc und der Newcomerband Frida Gold. Er ergänzte: "Dass Ina Müller nicht nur Punkte vorlesen kann, sondern auch selber spielt, ist spitze."
Ein Ereignis, das viele Menschen vereint
Die Jurypräsidentin Ina Müller, die ebenfalls soeben aus der Rheinmetropole zurückgekehrt war, war ungleich gespannter als Opdenhövel: "Das Aufregendste für mich wird die Punktevergabe sein. Da zu sagen: Eight points go to, dazu Anke Engelke zu verstehen, es knackig und kurz zu machen. Drückt mir die Daumen", bat die Moderatorin und Sängerin, die nie gedacht hätte, einmal bei so einer riesigen Show dabei zu sein. Sie verglich den Eurovision Song Contest mit einer "einwöchigen Klassenfahrt". Und die Krönung sei eben die Party in Hamburg.
Alina Süggeler, besser bekannt als Frida Gold, löste bei ihrem Auftritt ebenso viel Begeisterung aus, wie Ina Müller oder die Söhne Mannheims. Sie war ebenfalls Teil der Jury und definierte den Song Contest bei einem Backstage-Gespräch mit eurovision.de als "ein Ereignis, das viele Menschen bewegt und vereint. Das ist schon ein großartiges Gefühl." Auch für die Bochumer Sängerin war es ein großer Spaß, auf dem Hamburger Kiez aufzutreten: "Ich verbinde sehr viel mit dieser Lokalität. Außerdem mag ich, dass es unter freiem Himmel ist. Dadurch kommt so eine Größe. Ich finde es immer schön, wenn Musik in die freie Welt hinaus schallen kann".
ESC: Zurück zum Organischen
Ebenfalls von Hamburg begeistert ist der Gitarrist Christian Neander von der Band Selig, die ebenfalls am Samstag auf der Bühne stand. Er findet die Gelegenheit, auf dem Kiez aufzutreten, einmalig: "Es ist sowieso totale Heimat für mich, hier zu spielen. Wir haben zwar ganz oft im Docks gespielt, aber noch nie auf dem Spielbudenplatz."
Sein Frontsänger Jan Plewka erweist sich zwar als Kritiker des Song Contests, ist aber großer Lena-Fan: "Ich weiß nicht, ob die Erinnerung mit goldenen Pinseln malt, aber der Eurovision Song Contest hat seit den Siebzigern, wo ich das verfolgt habe, europaweit musikalisch verloren. Damals war es organischer. Ich bin aber glühender Lena-Fan. Wir waren neulich im Konzert bei ihr, als sie in Hamburg gespielt hat, und ich freue mich darüber, dass sie das Organische wiederbringt und nicht mehr nur Eurodance und diese Beats und Tanzchoreografie da ist. Ich wünsche dem Song Contest, dass er sich wieder mehr in die organische Richtung bewegt und nicht mehr so viel Plastik ist. Und ich rechne Lena den ersten Platz aus", so der Selig-Frontmann.
Live-Schalten zu Lena und nach Hannover
Von Hamburg aus wurde zum großen Public Viewing in Lenas Heimatstadt Hannover geschaltet. Und wie in der Vergangenheit war das "Wort zum Sonntag" in die "Countdown"-Sendung eingebettet und kam ebenfalls aus Düsseldorf.
Nach der Übertragung des großen Finales aus Düsseldorf ging die Party auf der Reeperbahn weiter. Dort fand die große "Grand Prix Party" statt, die ebenfalls im Ersten übertragen wurde. Matthias Opdenhövel sammelte erste Reaktionen zum Ausgang des ESC und in ihrem ersten Live-Interview nach ihrem Auftritt berichtete Lena, wie sie den Wettbewerb erlebte.