1975: Eurovision Song Contest in Stockholm
Um den Song Contest in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gab es große Aufregung. Es kam zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen, da ein Anschlag auf die israelische Delegation befürchtet wurde. Auch die deutsche Kandidatin Joy Fleming wurde von Personenschützern vom Fluhafen abgeholt, da ein angeblicher Jürgen-Marcus-Fan am Telefon Morddrohungen gegen sie ausgesprochen hatte. Und schließlich fand in Schweden ein alternatives Musik-Festival statt, das den Song Contest als künstlich entlarven wollte.
Spannungen gab es auch unter den Eurovisions-Mitgliedern. Die Türkei nahm zum ersten Mal teil, das verfeindete Nachbarland Griechenland verzichtete deshalb auf einen Auftritt. Im Jahr darauf tauschten beide Länder die Rollen: Griechenland war wieder dabei, die Türkei nicht. Zwar wurde im türkischen Fernsehen der Contest trotzdem übertragen, aber der griechische Vortrag wurde ausgeblendet.
In diesem Jahr wurde die Punktewertung geändert. Nun konnten Wertungen zwischen eins bis zwölf Punkten ausgesprochen werden. Diese Praxis hat sich bis heute bewährt und den Ausspruch "Germany, twelve Points, l'Allemagne douze points" kennt seit dem Sieg Nicoles 1982 jedes Kind.
Hatte Joy Flemings Stück "Ein Lied kann eine Brücke sein" noch die deutschen Juroren bei der Vorauswahl überzeugt, so nahm es die europäischen Wertungsrichter weniger ein. Die votierten lieber für den Ohrwurm der niederländischen Gruppe Teach-In und ihren Song "Ding-A-Dong".