1962: Grand Prix Eurovision De La Chanson Européenne in Luxemburg
Auf Drängen Deutschlands kam 1962 ein neues Wertungssystem zum Zuge. Jedes Land stimmte zunächst für sich ab und gab für die offizielle Wertung drei Punkte an den Favoriten, zwei Punkte an den Zweiten und einen Punkt an den Dritten. Dadurch sollte verhindert werden, dass ein Land die meisten seiner Stimmen auf einen Song konzentriert. Nach dem Grand Prix im Vorjahr hatte sich der Hessische Rundfunk beschwert, dass immer die Niederlande und Frankreich gewännen.
Auch unter dem neuen Wertungssystem hieß der Sieger Frankreich. Die anmutige Isabelle Aubret verzauberte mit dem Lied "Un premier amour" Publikum und Juroren. Dafür erhielt sie mit 26 Punkten doppelt so viele Stimmen wie der Zweite, François Degueit aus Monaco mit "Dis rien". Der neue Auszählungsmodus führte auch dazu, dass erstmals einige Länder gar keine Punkte erhielten: Belgien, Spanien, Österreich und die Niederlande.
Conny Froboess erreichte mit neun Zählern zwar nur den sechsten Platz, trotzdem wurde "Zwei kleine Italiener" zum kommerziell erfolgreichsten Beitrag des Wettbewerbs. Andere deutsche Schlagergrößen sahen aber allmählich den Grand Prix mit skeptischen Augen, denn ein schlechtes Abschneiden galt als karrierehemmend. Spätere Sieger der Deutschen Schlagerfestspiele wie Gitte Haenning, Siw Malmkvist oder Wencke Myhre sollten erst Jahre später beim Concours antreten.