1963: Eurovision Song Contest in London
Frankreich wollte trotz des Sieges im Vorjahr den Grand Prix nicht ausrichten, deshalb sprang der britische Sender BBC ein. Die Ausrichter mussten im Nachhinein harte Kritik an ihrer Show einstecken. Nicht nur die selbstlobenden und belehrenden Worte des Moderators Stuart Hood kamen schlecht an, auch die Tonqualität der Beiträge. Anscheinend sangen die Künstler Playback. Warum sonst musste das Publikum in einem anderen BBC-Studio sitzen als die auftretenden Interpreten?
Die Wertung wurde zum Skandal: Norwegen las seine Ergebnisse in der falschen Reihenfolge vor. Co-Moderatorin Katie Boyle verlangte daraufhin eine erneute Durchgabe der Stimmen. Beim zweiten Durchgang verteilten die Norweger ihre Punkte anders als zuvor. Leidtragende war die israelische Sängerin Esther Ofarim, die für die Schweiz antrat. Sie wurde durch die erneute Stimmabgabe nur Zweite hinter dem dänischen Duo Grethe und Jørgen Ingmann mit "Dansevise".
Neben Esther Ofarim blieben andere prominente Sänger auf der Strecke: Die Griechin Nana Mouskouri trug für Luxemburg "À force de prier" vor und wurde nur Achte. Françoise Hardy, eine der großen Chansonlegenden aus Frankreich, erreichte mit ihrer eigenen Komposition "L’armour s’en va" den fünften Platz. Die deutsche Kandidatin, Heidi Brühl mit "Marcel" wurde mit fünf Punkten Neunte.